1920 öffnete das Mundaneum in einem Prunkbau im Herzen von Brüssel seine Türen.
Eine Mischung aus Besuchermuseum und Gelehrtentreff, mit einem gigantischen Wissenskatalog und Archiv.
Dabei was das Mundaneum im frühen 20. Jahrhundert zunächst eine schillernde Erfolgsgeschichte.
An dem Projekt hatten Paul Otlet und sein Mitstreiter, der spätere Friedensnobelpreisträger Henri La Fontaine, schon seit 1895 gearbeitet.
Die erste Suchmaschine der Welt ist aus Holz und Papier gebaut.
Mannshohe, dunkelbraune Schränke reihen sich aneinander, darin Zettelkästen mit bis zu 16 Millionen Karteikarten.
Das Mundaneum sollte alle Bücher erfassen, die jemals erschienen sind - und sie über ein eigens entwickeltes Archivsystem miteinander verbinden.
Darin wurden nicht nur Bücher erfasst, sondern auch zahllose Zeitungen, Poster, über 200.000 Postkarten
sowie Ausstellungsstücke, von Flugzeugen bis zu Telefonen.
Es musste 1934 schließen, nachdem seine Geldgeber aus der belgischen Regierung das Interesse an dem Projekt verloren hatten.
Als 1940 die Nazis in Brüssel einmarschierten, entfernten sie die Sammlung aus dem zentralen "Palais Mondial", um dort Nazi-Kunst auszustellen.
Erst 1968 entdeckte der amerikanische Forscher W. Boyd Rayward Teile der Sammlung wieder, begann zu forschen
und engagierte sich so lange, bis das Mundaneum 1998 wiedereröffnet wurde.
Quellen: